Das Angebot und Bewusstsein für Betriebliche Gesundheitsförderung in Osterreichs Unternehmen wâchst kontinuierlich, jedoch führen die gewählten Maßnahmen nicht immer zum gewünschten Erfolg.
Warum ist das so und wie kann man dem entgegenwirken?!
In ca. 75% der österreichischen Unternehmen beschäftigt man sich bereits mit gesundheitsfördernden Maßnahmen. Am meisten in den Bereichen des Team Buildings, Arbeitsplatz und Arbeitsabläufen. Wenn jedoch das gewünschte Ergebnis nicht eintritt, entsteht bei den Verantwortlichen oft nur Unverständnis. Es bleibt ein Gefühl der Enttäuschung und Fehlinvestition zuruck. Eine nicht gerade förderliche Situation, aber keine Angst, es ist nie zu spät die Strategie zu ändern.
Der Fehler liegt meist darin, dass die Mitarbeiter*innen in den Entscheidungsprozess nicht miteinbezogen werden und man somit die Bedüfnisse gar nicht kennt. Das BGF-Angebot muss jedoch bedarfsgerecht an die Mitarbeiter*innen angepasst werden um zu funktionieren. Die Führungskrafte haben eine große Verantwortung die gesundheitsfördernden Maßnahmen auch authentisch vorzuleben, um die Mitarbeiter*innen zu motivieren und zu zeigen, dass dem Unternehmen das Thema der Gesundheit wirklich wichtig ist.
Individualitat und Bedürfnisse der Arbeitnehmer beachten
Das Angebot an BGF-Maßnahmen muss bedarfsgerecht an die Mitarbeiter*innen angepasst werden. Durch eine Mitarbeiter*innenbefragung konnen die individuellen Wünsche ermittelt werden. Außerdem fühlen sich die Mitarbeiter*innen gleich viel mehr geschätzt, wenn seitens der Firma aktives Interesse an ihren Bedürfnissen besteht.
Mehr Vertrauen schaffen durch „Quick-wins“
Damit die Arbeitnehmer*innen merken, dass Mitarbeiter*innenbefragungen nicht „ins Leere laufen“, ist es sinnvoll, sogenannte „Quick-wins“ umzusetzen. „Quick-wins“ sind Maßnahmen die ohne großen Aufwand und Geld schnell umsetzbar sind. Schnelles Handeln schafft mehr Vertrauen.
„Vielfalt“ im Gesundheitszirkel
Als Gesundheitszirkel bezeichnet man das steuernde Organ der BGF.
Durch Einbeziehung von Personalmanagment, Mitarbeiter*innen und Führungskraften in Form des Gesundheitszirkels gelingt es, Betroffene zu Beteiligten in der BGF zu machen. Die Selbstverantwortung und Zusammenarbeit wird gestärkt und so Initiativen zielgerichtet und effizient ausgerichtet.
In regelmäßigen Meetings wird das BGF-Angebot angepasst und erweitert.
Kontinuität und Kommunikation
Hat das BGF-Angebot Fuß gefasst gilt es dran zu bleiben. Es ist unerlässlich sich Feedback von den Mitarbeiter*innern nicht nur in Form von weiteren Mitarbeiter*innenbefragungen zu holen, sondern auch persönliches Feedback in Form von Mitarbeiter*innengesprächen zu bekommen. Auf Grundlage dieser Gespräche und Befragungen konnen die Maßnahmen im Kreise des Gesundheitszirkels laufend durchdacht, angepasst oder ausgebaut werden.
Inspirationen für Betriebliche Gesundheitsförderung
- Inhalte gezielt für unterschiedliche Mitarbeiter*innengruppen
- Vorbildfunktion der Führungskrafte
- Mitarbeiter*innengespräche und -befragungen
- Work-Life-Balance (z.B. flexible Arbeitszeiten, Urlaub, Pausenzeiten, …) Skitag, Wandertag, Ausfluge
- Ergonomie am Arbeitsplatz (Tische, Stuhle, Bildschirm, Tastatur,…) Sportangebot intern/extern
- Ernährung (Obstkorb wöchentlich, gesundes Angebot fur Essen, Ernährungsberatung)
- Kurse/Work-Shops in und/oder durch die eigene Firma
- Firmeninterne Wettbewerbe = Teamstarkung Gesundheitschecks/Vorsorgeuntersuchungen im Betrieb (Betriebsarzt) Digitale BGF (Onlinekurse, Apps, regelmäßiger Newsletter, …)
Gesundheitsförderung verursacht jedenfalls nicht nur Aufwand, sondern bringt vor allem großen Nutzen für Beschäftige und das Unternehmen: Laut Erhebungen in den Unternehmen steigt die Motivation bis zu 68 % und die Arbeitszufriedenheit kann bis zu 65 % verbessert werden, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steigt auf bis zu 32 % und Krankenstände konnen um 29 % reduziert werden, da lohnt es sich doch alle mal oder nicht?
Autorin: Julia Ortner