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Heute werde ich euch die wichtigste Grundlage einer erfolgreichen Fastenkur näher bringen. Hierbei macht es keinerlei Unterschied für welche Art des Fastens ihr euch entscheidet. Einzige Ausnahme sind die Formen des Intervallfastens. Da hierbei täglich feste Nahrung, wenn auch nur in einem bestimmten Zeitraum, zugeführt wird. Ihr erfährt warum es wichtig ist auf seinen Darm zu achten und was passiert wenn ihr euch nicht um eine Darmreinigung kümmert.
Unser Darm
In unserem Körper leben unzählige Mikroorganismen. Die meisten davon in unserem Darm. Bis zu 100 Billionen Bakterien besiedeln einen gesunden Darm. Die Darmflora, auch intestinales Mikrobiom genannt, hat auch Einfluss auf das Körpergewicht. Bei gesunden Därmen herrscht ein ungefähres Gleichgewicht, 1:1 bis 3:1, der zwei Bakterienstämme Bacterioides und Firmicutes. Bei übergewichtigen Personen steigt das Verhältnis zu Gunsten der Firmicutesbakterien auf bis zu 25:1, bei extrem Fällen auf bis zu 200:1. Das führt zu einer besseren Verdauung von Ballaststoffen und somit zu mehr Energie. Diese wird dann, bei nicht Gebrauch, als Fettreserve eingelagert.
10 Fakten über den Darm
- Der Darm hat eine Gesamtlänge von 8 Metern.
- Der Dickdarm – das Kolon – hat eine Länge von ca. 1 – 1,5 Metern.
- Er ist das größte Organ im menschlichen Körper.
- Unser Darm hat über 100 Millionen Nervenzellen und wird deshalb auch als „Bauch-Hirn“ bezeichnet.
- 80% unseres Immunsystems sind von einem gesunden Darm abhängig.
- In unserem Darm werden über 20 Hormone gebildet, unter anderem Serotonin das Glückshormon und Melatonin das Schlafhormon.
- Er wird von bis zu 500 verschiedenen Bakterienstämmen besiedelt.
- Die Darmzotten, fingerförmige Erhebungen der Darmschleimhaut, zuständig für die Resorption, ergeben eine eindrucksvolle Oberfläche von ca. 400 Quadratmeter.
- Die Darmschleimhaut erneuert sich alle 2 – 3 Tage, einige Zellen sogar alle 36 Stunden.
- Bereits bei der Geburt beginnen Mikroorganismen des Geburtskanals der Mutter den Darm eines Babys zu besiedeln.
Warum ist die Darmreinigung so wichtig?
Die Darmreinigung ist wohl für viele das unangenehmste beim Fasten. Wer allerdings richtig Fasten möchte, also mit gesundheitlichem Nutzen, der muss sich zwangsläufig mit diesem heiklen Thema auseinandersetzen. Denn wird der Darm nicht richtig gereinigt, können Ablagerungen, Stoffwechselprodukte, Verschmutzungen oder festsitzende Stuhlreste anfangen zu faulen. Was dann zu der sogenannten “Rückvergiftung“ führt.
Ein Prozess bei dem toxische Substanzen, die von den Fäulnis- und Gährungsbakterien produziert werden, über die Darmschleimhaut wieder zurück in die Blutbahn aufgenommen werden. Und das will nun wirklich niemand, oder? Deswegen ist eine korrekte Darmreinigung beim Fasten so wichtig.
Welche Methoden gibt es?
Zu Beginn einer Fastenkur muss der Darm gründlich gereinigt werden. Um auch innerlich mal ordentlich sauber zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Darmreinigung mit Glaubersalz
Das ist die häufigste Methode um am ersten Fasttag eine gründliche Darmentleerung zu erreichen. Ca. 30 Gramm Glaubersalz wird in einem großen Glas Wasser, bis 500ml, vollständig aufgelöst und getrunken. Der Geschmack ist meiner Erfahrung nach, milde ausgedrückt, sehr gewöhnungsbedürftig. Ein kleiner Schluck Orangensaft danach hilft den Geschmack schneller wieder aus dem Mund zu bekommen. Unbedingt noch ein weiteres großes Glas Wasser trinken.
Und jetzt erstmal warten. Ihr braucht auf jeden Fall eine Toilette in Sprintweite. Die Wirkung kann sehr plötzlich “einschlagen“. Es kann bis zu drei Stunden dauern bis ihr zur “Schüssel“ sprintet. 30 Minuten sind jedoch auch keine Seltenheit. Bittersalz und Passagesalz haben eine ähnliche Wirkung. Diese Abführmittel sind in jeder Apotheke erhältlich.
Der Einlauf
Der Einlauf ist eine der ältesten, bekanntesten und beliebtesten Methoden. Wird während einer Fastenkur jeden Zweiten Tag durchgeführt. Einen Nachteil gibt es allerdings. Es wird nur ein Teil des Darms, genauer der Dickdarm, gereinigt. Ihr braucht dafür ein Einlaufgerät, einen Irrigator. Damit lässt sich, mit etwas Übung, ein Einlauf selbst durchführen. Für mich jedes Mal eine Herausforderung und wirklich unangenehm, aber es funktioniert.
Fasten ohne Einlauf, geht das? Beim Fasten geht es grundsätzlich darum die Darmtätigkeit aufrecht zu erhalten, obwohl dem Körper keine feste Nahrung mehr geboten wird. Es ist durchaus möglich ohne Einlauf eine ordentliche Darmentleerung zu erzielen.
Wer wie ich eine natürliche Darmentleerung, sprich von oben nach unten, bevorzugt, für den gibt es verschiedene Säfte. Brottrunk, Pflaumen- oder Sauerkrautsaft sowie Buttermilch und fettarmer Kefir stehen hier zur Wahl.
Alles verdauungsanregende Getränke und werden am besten einmal täglich, etwa zum Frühstück, getrunken. Die Säfte kauft ihr am besten in Reformhäusern, dort könnt ihr euch auch beraten lassen. Was euch gut tut und bei euch besser wirkt findet ihr nur durch probieren heraus.
Die Share Pflaume
Hierbei handelt es sich um eine fermentierte japanische Aprikose (grüne Pflaume), umhüllt mit verschiedenen Kräutern. Schmeckt angenehm süß – säuerlich, enthält viele Vitalstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Enzyme und Mikroorganismen. Abends 1-2 Pflaumen mit einem großen Glas Wasser und morgens “flutscht’s“.
Bewegung
Den meisten dürfte bekannt sein dass Bewegung den Darm in Schwung bringt. Auch während des Fastens ist es wichtig sich zu bewegen. Wandern, Radfahren oder Schwimmen sind da bestens geeignet. Langsame Dauerläufe sind perfekt wenn euer Körper das Laufen gewöhnt ist. Sogar ein einfacher Spaziergang an der frischen Luft regt die Darmtätigkeit an.
Flüssigkeit
Der Darm braucht Flüssigkeit. Ohne Wasser wird der Darminhalt trocken und hart. Zwei Liter Wasser pro Tag sind ideal. In unserem Darm findet ein reger Wasseraustausch statt. Etwa 9 bis 10 Liter Körperwasser werden täglich in unserem Darm verwendet um der zugeführten Nahrung die Nährstoffe zu entziehen und Giftstoffe auszuleiten.
Daher müsst ihr vor allem während des Fastens auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Schließlich werden während einer Fastenkur vermehrt Giftstoffe aus unserem Körper gelöst und müssen dann hinaus.
Fazit
Wenn ihr bis hierher gelesen habt, wisst ihr bereits warum man um die Darmreinigung keinesfalls einen Bogen machen darf. Welche Möglichkeiten es gibt und wie ihr sie anwendet.
Eine Darmreinigung vor und während des Fastens ist unglaublich wichtig. Egal welche Form des Fastens, wie lange gefastet wird oder für welche Methode man sich schlussendlich entscheidet. Ausschlaggebend für das Gelingen einer Fastenkur ist die Ausleitung verschiedenster Ablagerungen, Stoffwechselprodukte und Gifte aus dem Darm.
Es gibt viele Arten der Reinigung, die einzig richtige Methode gibt es allerdings nicht. Jeder Mensch ist einzigartig und so auch der Darm. Eurer Gesundheit und eurem Wohlbefinden zuliebe, reinigt euren Darm richtig.
Darüber hinaus ist eine Ballaststoffreiche und vorwiegend pflanzliche Ernährung außerhalb der Fastenzeiten wichtig. Damit macht ihr es eurem Darm leichter sich selbst gesund zu halten.
Somit wünsche ich euch eine schöne Fastenzeit und einen ruhigen Darm.
Autorin: Denise Rief