Gemäß dem Altersforscher bzw. Verjüngungsforscher Prof. Dr. Sven Völpel können wir viel dazu beitragen, unsere körperliche und geistige Gesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten. Einer der sieben Bausteine dazu ist die Ernährung:
Studien zeigen, dass das intermittierende Fasten am deutlichsten zur Lebensverlängerung beiträgt, ebenso wie eine Verringerung der Kalorienzufuhr.
Bei einer Langzeitstudie mit Affen, die uns genetisch sehr ähnlich sind, hat man durch eine Kalorienreduktion eine längere Lebensspanne von 33 Prozent erreichen können. Das liegt an der so genannten „ketonischen Verbrennung“. Üblicherweise verbrennen wir Energie über Kohlenhydrate, die dann in Glukose umgewandelt werden. Bei einem Mangel stellt der Körper auf Fettstoffwechsel um, was zu einem raschen Erfolg auf der Waage führt. Hat der Körper nicht genügend Kohlenhydrate zur Verfügung, geht er in den Zustand der Ketose, auch „Hungerstoffwechsel“ genannt, über.
Früher galt allgemein als gesundsförderlich, wenn man mindestens fünfmal am Tag eine kleine Mahlzeit zu sich nahnm, weil das gut für den Stoffwechsel sei. Heute weiß man, dass sowohl die Kalorienreduktion als auch die Verlängerung der Zeitfenster zwischen den Nahrungsaufnahmen zu einer Lebensverlängerung als auch zu einer Leistungssteigerung führt. Es gibt zahlreiche Studien welche zeigen, dass sich der Körper im Fasten- und Überlebensmodus von Giftstoffen abschottet, aber auch von Viren und Bakterien. (Thema „Autophagie“ – Forschungen des Nobelpreisgewinners Yoshinori Ohsumi).
Durchaus interessant ist es sich in dem Zusammenhang mit dem eigenen chronologischen/tatsächlichen Alter auseinanderzusetzen (kostenloser Alterstest unter https://svenvoelpel.com/alterstest/). Gemäß Jens Völpel ist, wie oben bereits erwähnt, ein zentraler Baustein für ein langes und gesundes Leben die ERNÄHRUNG. Die sechs weiteren Bausteine sind: die innere Einstellung, der Schlaf, die Bewegung, soziale Beziehungen, die Atmung sowie die Entspannung.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Forschung zu den sogenannten „Blue Zones“. Blaue Zonen sind Regionen in der Welt in denen Menschen viel länger als der Durchschnitt leben. Dan Buettner („The Secrets of a Long Life“ im Magazin National Geographic, November 2005) identifizierte fünf Regionen, die er als „Blaue Zonen“ betrachtet: Okinawa (Japan), Sardinien (Italien), die Nicoya-Halbinsel (Costa Rica), Ikaria (Griechenland) und die kalifornische Kleinstadt Loma Linda. Er gibt eine Erklärung, basierend auf Daten und Beobachtungen aus erster Hand, warum diese Bevölkerungsgruppen gesünder und länger leben. Neben regelmäßiger körperlicher Bewegung und soliden sozialen Beziehungen zählt auch eine vollwertige und überwiegend pflanzliche Kost zu den Grundsäulen der Blue Zone-Lebensweise. Fleisch wird als Delikatesse betrachtet und auch als solche wertgeschätzt. Die Basis für ihre Ernährung bieten hingegen saisonale und zumeist lokale (nicht von weit her importiert und stark verarbeitet) Obst-, Gemüse- und Getreidesorten, die in der unmittelbaren Umgebung wachsen. Was heutzutage als „Clean Eating“-Trend bezeichnet wird, ist für Menschen in den „Blue Zones“ seit jeher wie selbstverständlich. Insgesamt wurde auch festgestellt, das kleinere Mengen, und diese regelmäßig, gegessen werden. Der gemeinsamen Mahlzeit wird in den „Blue Zone“-Regionen einen enorm hohen Stellenwert beigemessen. In eine solche Genuss-Kultur passen weder XXL-Portionen noch gedankenloses In-sich-Hineinstopfen von Süßigkeiten und Fast Food.
Ein hoher Prozentsatz der Krankheiten wird durch schlechte Ernährung hervorgerufen bzw. beeinflußt schlechte Ernährung den Krankheitsverlauf und wirkt sich negativ auf den Heilungsprozess aus. Eine der besten Investitionen in unsere Gesundheit ist die Nahrung, die wir unserem Körper zuführen. Was wir essen, wirkt sich auf die gesamten Prozesse unseres Organismus aus – bessere Verdauung, besserer Schlaf, gesteigertes Wohlbefinden durch achtsame, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Ernährung.
Autorin: Mag. Petra Moser