Gesundheit ist mehr, als nicht krank zu sein. Gesundheit meint einen Zustand in dem Körper und Seele im Einklang sind, also setzt sie sich aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung zusammen.
In diesem Zusammenhang möchte ich in diesem Artikel auf das Thema Selbstliebe eingehen.
Viele Menschen fühlen sich unwohl mit und in ihrem Körper und versuchen dann mit Diäten und Sportprogrammen ihre Wohlfühlzone zu erreichen. Doch nur wenige kommen so auch an ihr Ziel, dass sie schlussendlich mit sich zufrieden sind. Die meisten verlieren vielleicht an Gewicht oder fühlen sich körperlich fitter, jedoch sind sie immer noch unzufrieden. Warum ist das so?
Sich in seinem Körper wohlzufühlen hängt ganz stark mit der Sicht auf sich selbst und dem eigenen Selbstvertrauen zusammen. Wer bin ich und kann ich mich selbst bedingungslos lieben? Nehme ich meine Schwächen genauso wie meine Stärken an? Viele Menschen laufen einem Idealbild hinterher, das in der Realität nicht existiert, das uns durch Werbung und Social Media aber immer mehr und immer extremer vermittelt wird. Ein Bild, dem keiner gerecht werden kann und schon gar nicht alleine durch eine radikale Diät oder Sport. Ich würde sogar sagen, dass Diät und Sport erstmal kontraproduktiv sein können, denn am Ende wird es nie genug sein und es besteht die Gefahr von Essstörungen und körperlichen Schäden.
Um sich wirklich wohl in seinem Körper fühlen zu können, egal wie er aussieht, muss man sich mit seinem Inneren, seinem Denken und Fühlen auseinandersetzen. Man muss wissen, wer man ist, welche Werte einem wichtig sind und was man mit seinem Leben anstellen möchte. Es geht um den eigenen Weg, den man wählen soll und nicht den eines anderen. Nicht selten tauchen in diesem Zusammenhang alte Denkmuster und Glaubenssätze aus der Kindheit auf, die genau beleuchtet und gegebenenfalls verändert werden müssen. Dies erfordert bei einem großen Teil auch professionelle Hilfe, die auf jeden Fall in Anspruch genommen werden sollte.
Der Weg zur Selbstliebe ist für jeden individuell, da jeder für sich herausfinden muss, was ihm gut tut und was nicht. Positive Routinen können diesen Weg auf jeden Fall unterstützen – darunter fallen zum Beispiel Journaling und Meditation. Das Schreiben hilft Gedanken zu Papier zu bringen und sich mit Fragen auseinanderzusetzen, die uns aufzeigen können, worüber wir im Alltag zu wenig nachdenken oder wofür wir dankbar sind. Meditation bietet viele verschiedene Möglichkeiten uns selbst näher zu kommen und uns selbst lieben zu lernen. Es reduziert Stress, fördert positives Denken und die Beziehung zu sich selbst und zu anderen.
Wichtig ist, sich Zeit dafür zu nehmen – Routinen entstehen nicht von heute auf morgen – und nicht perfektionistisch an die Sache heranzugehen, denn sonst sind Enttäuschung und Frust vorprogrammiert. Der Prozess sich selbst zu lieben und für sich zu sorgen ist ein Leben lang nicht abgeschlossen und weiß man erst einmal genau wer man ist und kann sich selbst Liebe schenken, fällt es auch gar nicht mehr so schwer eine passende, gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren und Spaß an Bewegung zu haben. Denn dann macht man es nicht mehr aus dem Grund, weil man anderen gefallen will und in dieses Idealbild passen will, sondern weil man es sich selbst wert ist, dass man seinem Körper etwas Gutes tun möchte.
Selbstvertrauen, Selbstbestimmtheit, Selbstverwirklichung und Selbstliebe sind der Anfang unserer Gesundheit. Ohne sie kann keine grundlegende und langfristige Veränderung in unserem Leben stattfinden.
Autor: Stefan Wipplinger