Kommunikation im Team

Ich habe mich dazu entschlossen in meiner Bildungskarenz den Lehrgang Diplomierte*r Konfliktmanager*in und Mediator*in zu absolvieren.

Dafür wählte ich drei Kurse:

  • Mentaltraining, Persönlichkeitsentwicklung und Selbstmotivation
  • Rhetorik und Kommunikation für Führungskräfte
  • Konfliktmanagement und Mediation

In dem vergangenen Jahr haben mich einige Begriffe bzw. Themen in diversen Literaturen, in Forumsbeiträgen oder in den Kursunterlagen immer wieder begleitet und beschäftigt:

  • Wertschätzung & Respekt
  • Anerkennung & Achtung
  • Werte
  • Achtsamkeit & Empathie
  • Bewusstheit – Bewusstsein
  • Probleme, Konflikte & Resilienz
  • Kommunikation – wie Sprache wirkt – aktives Zuhören
  • innere Einstellung – die Macht der Gedanken
  • mentale Stärke

Nicht nur für meinen beruflichen Weg als Elementarpädagogin und Kindergartenleitung, sondern auch für mein Privat- und Familienleben habe ich einiges dazu gelernt. Durch die absolvierte Ausbildung konnte ich meinen Horizont erweitern.

Auf eines der oben genannten Themen möchte ich nun näher eingehen.

KOMMUNIKATION

Es kommt fast jeden Tag vor, dass wir gestresst sind und im privaten als auch im beruflichen Umfeld an unsere Grenzen stoßen. Besonders dann bleibt eine „gute“ Kommunikation, das Zuhören und die Empathie häufig auf der Strecke.

Kommunikation bedeutet, sich verständigen, sich austauschen und in ständiger Verbindung (Austausch) zwischen den Menschen und der Umwelt zu stehen. Überall wo Menschen zusammenkommen entsteht Kommunikation. Sich dessen bewusst zu sein ist daher wichtig, um Konflikte und Missverständnisse vorzubeugen. Wer das Wissen über die verschiedensten Kommunikationsmodelle hat, kann davon profitieren. Besonders als Führungskraft fällt es damit leichter zu verstehen, was das Team mitteilen möchte und braucht, auch wenn es vielleicht niemand direkt anspricht.

Vor meiner Karenzzeit übernahm ich die Kindergartenleitung in einen Heilpädagogischen Kindergarten mit 15 Teammitgliedern. Für das Team und mich stand durch den bevorstehenden Führungswechsel eine große Veränderung an. Das Phasenmodell der Teamentwicklung nach Tuckman wurde zusätzlich durch Personalwechsel unter dem Jahr und Covid-19 erschwert. Kommunikation wurde für ein gutes Miteinander und gegenseitiges Verständnis unumgänglich. Diese beanspruchte viele Zeit und Einfühlungsvermögen. Schon damals habe ich mich mit den verschiedensten Kommunikationsmodellen beschäftigt.

VIER-ORHENMODELL von Schulz von Thun

  • Sachebene: sehr sachlich, beschreibt den Gegenstand der Information
  • Beziehungsebene: der/die SenderIn drückt aus, was er/sie vom/von der EmpfängerIn hält, wie er/sie die Beziehung zueinander definiert
  • Appellsebene: wozu möchte der/die SenderIn den/die EmpfängerIn veranlassen, was soll er/sie tun, Wirkungsabsicht einer Botschaft wird deutlich
  • Selbstoffenbarungsebene: die eigenen Befindlichkeiten spielen eine Rolle

EISBERGMODELL von Sigmund Freud

  • 1/7 bewusst verfügbar – Sachebene: Fakten Informationen, Sprache
  • 6/7 unbewusst verfügbar – Beziehungsebene: Stimmungen, Gefühle, Wertvorstellungen, Erfahrungen, Konflikte, …
  • DIE 5 AXIOME DER MENSCHLICHEN KOMMUNIKATION nach Paul Watzlawick

    • Man kann nicht „nicht“ kommunizieren
    • Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
    • Kommunikation ist immer „Ursache“ und „Wirkung“
    • Menschliche Kommunikation bedient sich „digitaler“ (sprachlicher) und „analoger“ (bildlicher) Modalität
    • Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder „symmetrisch“ oder „komplementär“ (auf Augenhöhe oder nicht)
    •  
      Ich habe mir im Laufe der Zeit einige „KOMMUNIKATIONSREGELEN“ für mich und das Team zusammengestellt bzw. gemeinsam erarbeitet:

      • Sag ICH statt MAN, sprich von dir selber
      • Blickkontakt, direkt ansprechen
      • Es kann immer nur einer sprechen, unterlasse Seitengespräche
      • Der Ton macht die Musik
      • Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück
      • Störungen haben Vorrang, unterbrich das Gespräch, wenn notwendig
      • Wenn du Fragen stellst, erwähne warum du fragst
      • Probiere Dinge erst einmal aus, bevor du sie ablehnst
      • Übernimm Verantwortung, schiebe diese nicht auf andere ab
      • „Ja, aber …“ bedeutet meistens ein verstecktes „nein“
      • Killerphrasen vermeiden
      • Der/die EmpfängerIn hört, was er/sie hören möchte
      • Übereinstimmung von verbaler und nonverbaler Botschaft
      • Respekt vor den Anderen

      Einige dieser „Regeln“ kommen auch in dem Modell der themenzentrierten Interaktion nach Ruht Cohn vor.

      Durch die Ausbildung wurde mir bewusst wie wichtig es ist, dass ich bei Gesprächen auf die 4MAT Struktur (Warum, Was, Wie, Wozu) achte und auf die verschiedenen Meta-Programme und Kommunikationsfilter Rücksicht nehme, damit mein Gesprächspartner mir besser folgen kann und besser ankommt was ich kommunizieren möchte.

      „Empathisch zu sein bedeutet,
      die Welt durch die Augen der anderen zu sehen
      und nicht unsere Welt in ihren Augen“

      (- Carl Rogers)

      Lehrgang: Diplomierte*r Konfliktmanager*in und Mediator*in
      Autorin: C. Mraz

am 23.07.2023 von Studienberatung erstellt