Moderne Mitarbeiter*innenführung am Beispiel des Management Systems Objectives and Key Results (OKRs)

Stellen Sie sich einmal vor, Sie arbeiten in einer Firma, die zwar eine klare Strategie verfolgt, aber nicht in der Lage ist diese konkret an ihre Mitarbeiter*innen zu kommunizieren. Wären Sie dann nicht teilweise orientierungslos, bzw. würden nicht genau verstehen, in wie weit Ihre Arbeit dazu beiträgt die Unternehmensziele zu erfüllen? Für die einen ist das nur eine Vorstellung, für viele schon seit langem der reale Arbeitsalltag.

Um die Strategie eines Unternehmens für deren Mitarbeiter*innen transparenter und verständlicher zu machen, wird die Methode der Objective and Key Results (OKRs) von vielen Firmen bereits im Arbeitsalltag implementiert und angewendet. Hauptziel dieses Führungs- und Management-Tools ist es die Unternehmensstrategie durch eine bessere Zielformulierung transparenter und messbarer zu machen. Die daraus resultierende verbesserte Kommunikation soll das Kommittent und die Motivation der Mitarbeiter*innen steigern.

In Anlehnung an Führungstechniken zur Mitarbeiter*innenführung des Management by Objectives und S.M.A.R.T., wurde die OKR-Methode erstmals bei der Firma Intel durch Andrew Grove eingeführt (vgl. Kaczmarek 2016). Seitdem kommt sie in immer mehr Firmen erfolgreich zum Einsatz und erfreut sich einer steigenden Beliebtheit, wie bspw. beim Internetriesen Google (vgl. Klau 2012).

OKR ist ein agiles Führungs- und Zielmanagementframework. Es hilft Unternehmen dabei ihre Strategien erfolgreicher und leichter in die Praxis umzusetzen. Der große Vorteil dabei ist, dass jede*r Mitarbeiter*in weiß, welcher Beitrag geleistet werden muss, um die Ziele zu erreichen.
OKRs bestehen aus qualitativen Zielen (Objectives) und mehreren dazu gehörenden Schlüsselergebnissen (Key Results), welche quantitativ messbar sind. Die Objectives bilden die ambitionierten und inspirierenden Ziele eines Unternehmens ab und orientieren sich an deren Strategie. Dabei gilt es die Fragen: „Wo will ich hin, bzw. was möchte ich erreichen?“ zu beantworten.

Key Results hingegen verfolgen die Fragestellungen: „Was muss ich tun, um dorthin zu kommen und wie kann ich das messen?“. Sie sollten immer so definiert sein, dass sie anspruchsvoll sind. Es sollte jedoch nicht unmöglich sein diese realistisch erreichen zu können, denn das kann eher eine demotivierende Wirkung auf die Mitarbeiter*innen ausüben.

Der erfolgreiche Ablauf der Implementierung und die Durchführung der OKR-Methode werden im Folgenden stichpunktartig erläutert:

  • Formulierung der Unternehmensvision, -mission und -strategie
  • Ableitung von strategischen Unternehmenszielen für jede Abteilung (Objectives)
  • Bestimmung der quantitativ messbaren Key Results
  • Einhaltung des 2 bis 4-monatigen OKR-Zyklus: OKR-Planning – Weekly OKR-Meetings – OKR-Review – OKR-Retrspektive
  • am Ende jedes Zyklus werden die OKRs neu bestimmt bzw. angepasst
  • Ableitung der entsprechenden Aufgaben, welche zur Erfüllung der OKRs notwendig sind
  • Die Simplizität der OKR-Methode soll im Folgenden anhand eines einfachen Beispiels verdeutlicht werden:

    • Hintergrund: Im Rahmen der Ausbildung zum diplomierten Lehrgang Wirtschaftspsychologie soll für den Kurs „Personal, Management und Leadership-Kompetenzen“ ein Blogbeitrag erstellt werden.
    • Objective: Mein Ziel ist es das Interesse der Leser*innen für die OKR-Management-Methode durch diesen Blogbeitrag zu begeistern.
    • Key Results: Meine Key Results leite ich deshalb wie folgt aus der Zielstellung in folgende vier messbare KRs ab:
      • KR1: 100% der Leser*innen lesen meinen Blogbeitrag zu Ende
      • KR2: 100% der Leser*innen sagen, dass sie die OKR-Methode jetzt verstehen
      • KR3: 100% der Leser*innen stimmen zu, dass sie meinen Erklärungen folgen können
      • KR4: Beim Verfassen des Blogbeitrags halte ich mich an die Umfangsvorgaben von 500 Wörtern

    Wenn Sie diesen Satz noch lesen, habe ich zumindest eines meiner vier Key Results bereits zu 100% erreicht und konnte Sie für das Management-System zur modernen Mitarbeiter*innenführung etwas begeistern. Wenn Sie die Methode jetzt auch noch verstanden haben und meinen Erklärungen folgen konnten, sollte Sie jetzt nichts mehr daran hindern, diese in ihrer Firma erfolgreich anzuwenden.

    Quellen:

    • Kaczmarek, Joël (2016): https://www.digitalkompakt.de/news/objectives-and-key-results-okr/ Zugriff: 20.08.2021
    • Klau. Rick (2012): https://library.gv.com/how-google-sets-goals-okrs-a1f69b0b72c7#.vzfpa1q7p/ Zugriff: 20.08.2021
    • https://www.workpath.com/de/okr Zugriff: 20.08.2021
    • Autor: Jürgen Pupke

am 03.10.2022 von Studienberatung erstellt