Wusstest du, wenn du „Stress“ googelst, dass es dazu ungefähr 3 860 000 000 Ergebnisse vorschlägt? Eine beachtliche Anzahl, findest du nicht auch?
Was ist eigentlich Stress?
Der Begriff kommt aus dem Englischen „stress“, welches „Anspannung, Druck, Belastung, Beanspruchung“ bedeutet. Etymologisch hat das Wort einen lateinischen Ursprung und bedeutet „stringere“: in Spannung versetzen.
In der Urzeit war Stress etwas, das das Überleben sicherte, wenn man den bösen Säbelzahntiger begegnete. Der Urmensch war erst mal in Alarmbereitschaft. Der Körper schüttet in diesem Moment jede Menge an Adrenalin und Cortisol aus. Adrenalin begünstigt dabei die typische Kampf und Fluchtreaktion. Die Muskeln spannen sich an, der Körper und Geist sind dabei hochkonzentriert, der Atem geht schneller.
Heutzutage hat sich der Säbelzahntiger in unendliche Arbeitsmeetings und gesellschaftlichen Perfektionismus gewandelt. Jeder hat heutzutage Stress oder viel zu wenig Zeit, Meetings von – bis, always-on(line), etc. Selbst beim Schreiben dieses Artikels empfinde ich gerade Stress: Schnell die besagten 500 Wörter tippen, bevor meine kleine Tochter wieder aus ihrem getakteten Mittagsschläfchen erwacht. Puh, die Nerven liegen blank!
Achtung Spoiler: ich schaffe es natürlich nicht rechtzeitig… Aber weiter im Text.
Der Stress und seine positiven Begleiter. Auf der Suche nach mehr Themeninput wurde mir schnell klar, dass Stress immer mit etwas Negativem verbunden wird. Niemand redet von dem POSITIVEN Stress.
- „EUSTRESS“ wird dieser positive Stress dann genannt. „EU“ = gut, richtig im Griechischen. Im Gegensatz zum
- „DYSSTRESS“, welcher als negativer Stress betitelt wird. „DYS“ = schlecht.
Stress muss also nicht immer etwas Schlechtes sein. Wenn man sich in einer Sache motiviert fühlt, kann der ausgelöste Adrenalinschub auch etwas Positives, so wie Glücksgefühle, auslösen. Beispielsweise eine Geburt kann auch positiv erlebter Stress sein. Positiver Stress kann im Gegenteil zum Negativen also auch die Gesundheit stärken. Ich kann beispielsweise auch effizienter arbeiten, wenn ich eine Deadline zu verfolgen habe. Also Zeitdruck kann etwas Positives sein. Weiters kann positiver Stress auch in der Achterbahn, beim daten, oder sich verlieben empfunden werden.
Die Leistungsfähigkeit kann gesteigert werden, weil er uns wacher und aufmerksamer macht. Ein durch Stress ausgelöster Hormoncocktail aus Adrenalin, Cortisol und Endorphinen kann sehr berauschend wirken, weshalb dieser auch oftmals freiwillig heraufbeschworen wird. Beispielsweise in Form von Fallschirmspringen oder Horrorfilme schauen. Horrorfilme sind nicht so mein Lieblingsgenre, weil ich tagelang nicht gut schlafen kann, aber das mit dem Fallschirmspringen kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Dort fühlt man sich in einer Sekunde dem Tode ins Auge blickend und in der anderen einfach unsterblich. Sagenhaftes Gefühl!
Kann negativer Stress auch zu positivem Stress umgewandelt werden? Und umgekehrt?
Die Ursachen von Stress sind subjektiv. Laut WHO gilt negativer Stress zu einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts.
Die Reaktion auf Stress kann individuell wahrgenommen werden und wird von der Bedrohung an sich reguliert. Es kommt nicht zum „Stress“, wenn dieser nicht individuell als Bedrohung wahrgenommen wird. Der Schlüssel, um den negativen Dysstress in den positiven Eustress zu wandeln, liegt folglich in der eigenen Bewertung und Einschätzung.
Du kannst also bewusst auch positiven Stress in den Alltag integrieren sofern dieser nachts (indem die Cortisolwerte wieder sinken) reduziert werden kann. Es geht nämlich rasch, dass sich der positive Stress in den Dysstress kippen und dadurch zahlreiche Erkrankungen auslösen kann. Wie kann man Stress vermeiden? Ein ba(um)naler Tipp.
Tipps zur Stressvermeidung finden wir bereits wie Sand am Meer. Ein wesentlicher Tipp blieb bei meiner Recherche jedoch hängen: Forscher fanden in einer Studie heraus, dass der Anblick von vielen (Laub-) Bäumen dabei helfen kann, sich weniger gestresst zu fühlen.
Proband:innen der Studie wurden in eine extreme Stresssituation gebracht, indem sie eine kurze Rede halten mussten, auf die sie sich kaum vorbereiten konnten.
Anschließend wurden ihnen Videos mit Bäumen gezeigt. Eine Gruppe der Proband:innen bekam allerdings mehr Bäume zu sehen, als die andere Gruppe. Das Ergebnis? Die Gruppe, welche mehr Bäume gesehen hatte, zeigte einen 60%igen Zuwachs in ihrer Fähigkeit, Stress zu reduzieren!
Natur!
Und wenn das gerade nicht möglich ist, dann reicht auch schon der Blick aufs Smartphone oder den PC. Der Hintergrund sollte dabei viele Bäume zeigen und man fühlt sich wesentlich entspannter. Probiere es auf alle Fälle mal aus! P.S. schon mal probiert einen Baum zu umarmen? Es lohnt sich auf alle Fälle !
Autorin: Sara Zraunig
Kurs: Mentaltraining