Resilienz ist nicht erst seit der Corona-Krise in aller Munde. Überall begegnet man dem Begriff und Resilienz ist nicht mehr wegzudenken – aber was bedeutet Resilienz und wie wird man resilient(er)?
Der Begriff Resilienz ist nicht eindeutig: es gibt unterschiedliche Definitionen und verschiedenste Modelle dazu. Unter Resilienz versteht man Anpassungsfähigkeit, das Immunsystem der Seele, psychische Widerstandskraft. Sie ist dafür entscheidend, ob sich Menschen nach einem Schicksalsschlag wieder erholen, wie und ob sie nach Krisen wieder auf die Beine kommen und ob sie aus diesen vielleicht sogar gestärkt hervor gehen. Resiliente Personen sind eher dazu in der Lage die Kontrolle über eine Situation bei sich selbst zu sehen und bestimmen mehr mit. Aus zahlreichen Studien geht hervor, dass gewisse psychosoziale Faktoren wie soziale Unterstützung, Optimismus, Intelligenz bzw. Bildung und eine geringe Ausprägung von Neurotizismus auf eine starke Resilienz hinweisen.
Wie entsteht Resilienz?
Zur Entwicklung von Resilienz bei Kindern wurden unter anderem Faktoren wie eine gute emotionale Bindung, stabile Bezugspersonen aber auch externe Unterstützung, bestimmte Temperaments- und Persönlichkeitseigenschaften sowie Intelligenz, festgestellt. Eine besondere Rolle spielt dabei auf jeden Fall die Qualität der frühen Eltern-Kind-Interaktion (erlebte emotionale Sicherheit und Verlässlichkeit) als Grundlage von Resilienz. Das soziale Umfeld und gute Beziehungen sind entscheidend.
Je stärker die förderlichen Faktoren ausgeprägt sind, desto größer ist die Resilienz einer Person. Wie kann man diese aber fördern bzw. sogar trainieren? Resilienz ist nicht statisch, sondern dynamisch und verändert sich im Laufe des Lebens. In manchen Situationen ist sie stärker ausgeprägt als in anderen, das ist individuell unterschiedlich.
Die amerikanische Psychologenvereinigung (APA) hat eine Anleitung zur Stärkung der Resilienz entwickelt. Diese enthält
10 Wege zum Aufbau bzw. zur Förderung der Resilienz:
- Soziale Kontakte schließen und pflegen, Verbindungen herstellen. Gute Beziehungen, in denen man Hilfe und Unterstützung erfährt, sind wichtig und stärken die Resilienz.
- Krisen nicht als unüberwindbare Probleme ansehen. Niemand kann verhindern, dass Schicksalsschläge eintreten, aber die eigene Bewertung und Sicht darauf ist veränderbar.
- Veränderungen als Teil des Lebens annehmen. Manche Dinge kann man nicht ändern. Wenn man diese Umstände akzeptiert, kann der Fokus auf das gelegt werden, was von einem selbst verändert werden kann.
- Verwirklichung der eigenen Ziele anstreben. Realistische Ziele zu entwickeln und einen regelmäßigen Beitrag zu deren Erreichung zu leisten wirkt resilienzfördernd.
- Zum Handeln entschließen.
- Auf persönliche Wachstumschancen achten. Gerade in schwierigen Situationen lernt man etwas über sich selbst oder findet nach deren Überwindung heraus, dass man daran gewachsen ist.
- Positives Selbstbild aufbauen. Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten, Probleme zu lösen, helfen der Entwicklung von Resilienz.
Perspektive bewahren. - Optimistisch bleiben. Eine optimistische Erwartungshaltung fördert, dass einem positive Dinge im Leben widerfahren.
- Selbstfürsorge. Die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu beachten ist essentiell. Für sich selbst zu sorgen und Aktivitäten nachzugehen, die einem Spaß machen und Erfüllung schenken, fördert die Resilienz.
Zusätzlich zu diesen zehn empfohlenen Wegen können natürlich noch andere Aktivitäten die eigene Resilienz stärken und hilfreich sein. Der Schlüssel zu einer starken Resilienz liegt darin, herauszufinden, was einem persönlich hilft mit Widrigkeiten umzugehen und anhand welcher Strategien die eigene Resilienz am besten gefördert werden kann und diese auch umzusetzen.
Autorin: Katharina K.
Kurs: Resilienz
Quellen:
https://www.apa.org/topics/resilience/building-your-resilience
https://uncw.edu/studentaffairs/committees/pdc/documents/the%20road%20to%20resilience.pdf
https://www.pioe.at/public/archiv/2022/1/PIOe_2022_1_Birgit_Wenty_Hedwig_Woelfl_Fruehe_Hilfen.pdf
https://www.pioe.at/public/archiv/2022/1/PIOe_2022_1_Leonhard_Thun-Hohenstein_Mentale_Gesundheit_Resilienz_und_Positive_Psychologie.pdf
https://www.resilienz-akademie.com