Wie motiviere ich mich im Onlinestudium?

Da dies mein zweiter Kurs ist, den ich online absolvierte (nach Konfliktmanagement und Motivation), kam ich zur Entscheidung, dass es spannend wäre nach der Reflexion des ersten Kurses nun ein Thema genauer zu beleuchten: Selbstmotivation. Und da dieser Kurs online stattfand, möchte ich das Thema Selbstmotivation auf ein für uns interessantes Feld umlegen – nämlich auf das Fern- oder Onlinestudium: Im Anbetracht der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung und der sich stetig wandelnden Bildungspolitik und Arbeitswelt, entstehen eine Vielzahl an berufsbegleitenden Studienangeboten.

Der erhöhte Weiterbildungsbedarf von Arbeitgebern sowie Arbeitnehmern äußert sich insbesondere in der hohen Bereitschaft berufsbegleitender Weiterqualifizierung oder wie in meinem Fall durch Bildungskarenz als Elternteil.

Diese Weiterbildungsmöglichkeiten werden oftmals als so genannte Fernstudiengänge angeboten und bieten unter anderem die Möglichkeit, flexibel neben beruflichen und privaten Pflichten zu studieren. Laut verschiedener Studien in den letzten Jahren (Studie in den Quellenangaben) haben sich die Fernstudienangebote in den letzten Jahren versechsfacht. (wobei hier in den letzten Jahren auch der COVID-19 Virus eine Rolle spielte).

Hat man sich dann letztendlich für ein Online- oder Fernstudium entschieden, so trifft man auf ein Lernkonzept, welches zeitlich flexibel und ortsunabhängig gestaltet werden kann. In meinem Fall, bin ich voller Vorfreude und Motiviation im September letzten Jahres in diesen Kurs gestartet. Trotz meiner anfänglichen Motivation, nach einem Jahr „Hirnpause als Mama“, nach meiner Euphorie – endlich mal wieder was für mich zu machen – traf auch mich nach einiger Zeit ein Motivationstief!

Auch wenn die Kurse, die ich im letzten Jahr absolvieren durfte, auf die Bedürfnisse berufsbegleitender Studenten und Studentinnen und wie in meinem Fall auf Menschen in Bildungskarenz oder Bildungsteilzeit ausgerichtet sind, kommt es manchmal (oder auch öfters) aufgrund der hohen Doppelbelastung der Studierenden durch die gleichzeitige Koordination verschiedener Lebensbereiche zu sogenannten Motivationstiefs. Man MUSS beruflichen und privaten Verpflichtungen nachkommen und trotzdem das Onlinestudium in den Alltag integrieren. So wird von Fernstudierenden ein hohes Maß an Organisation sowie Motivation verlangt, um das Fernstudium in den Alltag zu integrieren und zudem beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen zu können.

Da in diesem Kurs auch intrinsische und extrinsische Motivation besprochen wurde, habe ich versucht, hier Beispiele zu finden: Persönliche Entwicklungsmöglichkeiten
innerhalb des Kurses sowie das Streben nach verantwortungsvollen Tätigkeiten im Berufsleben, wären Beispiele für intrinsische Motivation im Onlinestudium. Auf der anderen Seite wäre die extrinsische Motivation, wobei mir hier die äußeren Faktoren wie ein höheres Ansehen (durch das Diplom), Beförderungen oder Gehaltserhöhungen eingefallen.

Doch wo liegt jetzt meine Motivation, die anfänglich so durchdringend war? Wie kann ich sie wieder finden? Kann mich jemand, etwas wieder motivieren? Wo krieg ich jetzt endlich diese Selbstmotivation wieder her?

Ungefähr in der Vorweihnachtszeit war es bei mir soweit. Meine Motivation war fast gänzlich verschwunden. In dieser Zeit, reifte in mir die Idee einer Sammlung an Tipps und Tricks zur Selbstmotivation – außer dieser Idee heraus, entsteht nun dieser Blogbeitrag, der vielleicht auch meinen Kollegen und KollegInnen nützlich sein kann. Also nun, im Folgenden – meine „heißen“ Tipps (einige davon wurden im Kurs besprochen und ich habe sie ausprobiert):

  • Gestehe dir selbst ein, dass du dich derzeit in einem Motivationstief befindest (bei mir war es Gott sei Dank nur ein kurzfristiges Motivationstief).
  • Eine Pause kann hilfreich sein, falls man für die anstehende Lernaktivität die nötige Motivation nur schwer aufbringt (es kann ein kurzer Spaziergang, eine Tasse Tee, eine Folge deiner Lieblingsserie, einmal Katze streicheln (das habe ich immer gemacht) usw. sein – was auch immer dir gut tut)
  • Belohne dich! Aber richtig! Du hast es dir verdient (in meinem Fall war das ein Stückchen Schokolade, gelegentlich ein weißer Spritzer oder ein Kinobesuch mit Freunden – man muss Erfolge feiern und sie belohnen – so klein sie auch sind)
  • Kontakt mit anderen Studierenden! Gemeinsames Lernen kann Wunder wirken (zumindest war es so bei mir) nimm Kontakt (auch im Fernstudium über die verschiedenen Foren usw. möglich) zu anderen Studierenden auf! Es macht viel mehr Spaß gemeinsam einen Text zu besprechen, über ein Video zu philosophieren usw.
  • Mach was Anderes! Auch wenn es nicht immer die optimale Lösung ist – aber ist man mit einer Aufgabe überfordert, fehlen einem die Ideen, grübelt man zu lange – dann ist die Motivation schnell weg. Oft kann es anspornend wirken, sich vorerst einer anderen – vielleicht auch einer leichteren -Aufgabe zu widmen.
  • Lerne auch mal offline! Ich spreche hier natürlich nur von meinen persönlichen Erfahrungen. Da ich beruflich fast ausschließlich am Laptop also Online arbeite, habe ich gemerkt, dass es sinnvoll ist, auch mal offline zu lernen. Die Videos habe ich mir online angeschaut, manche Texte habe ich mir ausgedruckt. Abwechslung ist sinnvoll!
  • Lass dich nicht ablenken! Wir Frauen können Multitasking – ja das können wir – trotzdem ist es sinnvoll sich nicht ablenken zu lassen (zB. durch den TV oder das Mobiltelefon), da sonst der Lernprozess oft unnötig in die Länge gezogen wird – was natürlich für die liebe Motivation nicht besonders gut ist.
  • Setz dir Ziele! Etappenziele (mögen sie noch so klein sind, sind absolut sinnvoll) Sie bieten Orientierung, einen gewissen Rahmen UND man weiß, wann man sich belohnen kann (siehe ein paar Punkte weiter oben). Außerdem wirkt richtig angewandtes Zielmanagement motivierend. Auch kleine Erfolge sind Erfolge!
  • Halte dir vor Augen, warum und wofür du dein Studium/deinen Kurs machst! Bist du mal wieder in einem Motivationstief, kann es hilfreich sein, dir deine Ziele vor Augen zu halten (diese können extrinsischer oder intrinsischer Natur sein (siehe Einleitung)) wie zb. Gehaltserhöhung durch den Abschluss des Kurses (extrinsisch) sein.
  • Motivation durch Familie/Freunde! Das Umfeld darf hier nicht unterschätzt werden – es kann langfristig motivierend wirken, wenn das enge Umfeld hinter einem steht und man im besten Fall sogar entlastet wird.
  • Lust am Lernen! Deswegen ist es auch so wichtig, einen Kurs/ein Studium zu wählen, dass das eigene Interesse weckt. Wenn man zB. in der Bildungskarenz sich ein Studium aussucht, nur damit man genug ECTS bekommt, aber kein Interesse da ist – dann wird es schwer mit der langfristigen Motivation im Studium.

Diese Liste ist sicher nicht vollständig, ich habe nur versucht, meine Punkte niederzuschreiben, die mich motiviert haben und mich in Zukunft auch motivieren werden.
Enden möchte ich mit einem Zitat von Thomas Schlechter (Sportcoach und Mentaltrainer):

Mit der richtigen Motivation ist alles möglich. Auch das, was die meisten Menschen für unmöglich halten.

 
Autorin: Susanne Dunst, BeD, MA

am 01.11.2022 von Studienberatung erstellt